So wird Waldnachter Alpkäse hergestellt
Wie stelle ich alleine Alpkäse her? Diese Frage stellte sich Sarah Püntener, angehende Fachfrau Gesundheit, und dokumentierte die Produktion. Bis am 3. Februar präsentieren Lernende ihre Vertiefungsarbeiten.
Dieser Artikel ist am 29. Januar 2020 im «Urner Wochenblatt» erschienen.
Sarah Püntener ist angehende Fachfrau Gesundheit und schreibt kommenden Sommer ihre Abschlussprüfungen. Wie zirka 110 weitere Lernende im Bereich Handwerk, Technik und Gesundheit musste auch sie für ihr Qualifikationsverfahren eine Vertiefungsarbeit schreiben. Am Montagabend, 27. Januar, präsentierte sie diese am BWZ Uri in Altdorf Experten, Freunden und Familie. Rund 30 Personen sassen im Raum und hörten ihr interessiert zu. «Mir liegen nicht nur Menschen am Herzen, sondern auch Tiere und die Natur», beginnt die 18-jährige Urnerin ihre Präsentation. «Deshalb war mir schon früh klar, dass ich dieses Thema wählen werde.»
Vom Melken bis zur Pflege
Im Jahr 2015 half Sarah Püntener in ihren Sommerferien bei den Bauarbeiten der neuen Alpkäserei mit. Dort wurde ihr Interesse geweckt, selbst einen Alpkäse herzustellen. Sie stellte sich somit der Herausforderung und wollte für einen Tag alleine eine Tagesproduktion Waldnachter Alpkäse herstellen. Die Alp gehört der Familie und liegt auf dem Brüsti in Attinghausen. Die zehn wichtigsten Schritte vom Melken bis hin zur Käsebehandlung und -pflege erläuterte sie in ihrem Vortrag. Zum Beispiel erklärte sie mehr zum Lababfüllen, zu den Kulturen, den Käse wärmen, ausziehen oder pressen. «Man sagt ja so schön, der Käse wird zwei Mal hergestellt», sagte Sarah Püntener. «Einmal im ‹Käsekessi› und einmal im Käsekeller.» Sehr wichtig seien die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit beim Lagern im Keller, damit der Käse richtig reifen kann.


Viel Übung und Erfahrung
Eine anstrengende und intensive Zeit liegt nun hinter Sarah Püntener, aber sie ist froh dieses spannende Erlebnis dokumentiert zu haben. Auch ist sie beeindruckt, wie viel Wissen, Leidenschaft und Arbeit hinter der Verarbeitung von Milch steckt. Sie hält fest: «Je mehr Übung und Erfahrung, desto einfacher fällt einem die Käseproduktion.» Die Präsentationen der Vertiefungsarbeiten am BWZ Uri dauern noch bis am Montag, 3. Februar. Weitere Themen sind unter anderem «Die Herstellung von Möbeln aus Autoteilen», «Das Überwinden des eigenen inneren Schweinehunds» und «Parkour».