Ein strahlender Liedschatten

«Liedschatten» war das Thema am Sonntag, 18. November, im Theater(Uri). Hans Marty und Livio Baldelli standen im Rampenlicht. Besungen wurden Leben, Liebe und Leid.

Dieser Artikel ist am 21. November 2018 im «Urner Wochenblatt» erschienen.

Das Theater(Uri) war am Sonntagvormittag, 18. November 2018, ausverkauft. Die Matinee mit Hans Marty, der bei einigen Stücken von Livio Baldelli auf dem Banjo begleitet wurde, dauerte inklusive Pause knapp 2½ Stunden. Während das Publikum im Schatten sass, sangen die zwei Musiker im Scheinwerferlicht Lieder über das Leben, die Liebe, die Familie und auch über das Leid auf der Welt.

Hans Marty verblüffte das Publikum auch mit seinen Liedansagen. Die Geschichten, die er jeweils vor oder im Lied erzählte, waren aufgebaut wie Reime und Gedichte. Die Besucherinnen und Besucher hörten gespannt zu, wie sich Botschaften der Geschichten herauskristallisierten. Diese waren mal tiefgründig und regten das Publikum zum Nachdenken an, mal sorgten sie für Erheiterung und Lacher. «Das Lied, das ich jetzt spielen werde, handelt von ‹nit›, aber es klingt einfach sehr schön», sagte Hans Marty beispielsweise. Ein anderes Lied handelte von Hosen. Hans Marty erklärte, dass es schon wichtig sei, dass die Menschheit Hosen erfunden habe. «Stellt euch einmal vor, es gäbe keine Hosen auf dieser Welt. Was für Begriffe würden wir benutzen, wenn wir keine Hosen hätten beim Schwingen? ‹Wadebisser› und ‹Füdlitätscher› wären vermutlich dann die Ausdrücke.» Hans Marty meinte zudem, dass es auch bei Frauen vorteilhaft sei, wenn sie mal die Hosen anhätten …


«New-York-Cap» und Rap
Ein Rap mit Anglizismen peppte das Konzert auf. Hans Marty zog sich hierfür ein «New-York-Cap» über den Kopf und eine Sonnenbrille. Als er seinen Song zu Ende gerappt hatte, ging er zu Livio Baldelli hin, streckte ihm seine Hand entgegen und sagte in Urner Mundart-Englisch: «Hey Livio, give me a Feifi-yo!» Das Publikum war genauso überrascht wie Livio Baldelli, und der Konzertsaal hallte vom Lachen. Zum Abschluss gaben die beiden Musiker zwei Zugaben. «Ich finde es toll, dass so viele Leute zusammenkommen und sich an einem Sonntagvormittag aus dem warmen Bett quälen, um mich singen zu hören», sagte Hans Marty lachend.

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