
Gregor Hauser als Jugendlicher bei einem Match auf dem Tennisplatz des RTC Seedorf. (Foto: ZVG)
Auch die Eröffnung des RTC Seedorf mit dem Pfarrer, der die Halle segnete, verpasste Gregor Hauser nicht. Foto: (ZVG)

Seit er denken kann, gehört Tennis zu seiner Leidenschaft. Heute ist der Urner Gregor Hauser bei Swiss Tennis in der Geschäftsleitung und Leiter Breitensport.
Nicht nur seine Eltern waren früher angefressen vom Tennis. Auch Gregor Hauser war es schon als Kind. Er, der mittlerweile in Obfelden wohnt, wurde 1970 geboren und wuchs in Seedorf mit seinen drei Geschwistern auf. «Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Erstklässler mit dem Tennisschläger auf dem Gepäckträger meines Velos, zusammen mit meiner Schwester, zu unseren ersten Gruppenkursen beim TC Dätwyler fuhr. Dort fing alles an», sagt der 49-Jährige. Mittlerweile ist er bei Swiss Tennis Leiter Breitensport und zuständig für die Organisation der nationalen Wettkämpfe.
Eltern gründeten RTC Seedorf
Dass sich Gregor Hauser mit Herzblut für den Tennissport einsetzt, liegt in der Familie. Seine Grossmutter, Marie Hauser, spielte noch mit 80 Jahren regelmässig Tennis. Seine Eltern Irene und Willi Hauser gründeten, als er acht Jahre alt war, den RTC Seedorf. Er war als Bub bereits im Kader der Tennisvereinigung Schwyz/Uri, trainierte und spielte im RTC Seedorf und nahm auch am Interclub teil. «Das Tennisvirus war schon immer in unserer Familie», sagt Gregor Hauser mit einem Schmunzeln. «Tennis ist gesund, und die sozialen Kontakte sind Gold wert.»
Gregor Hauser als Jugendlicher bei einem Match auf dem Tennisplatz des RTC Seedorf. (Foto: ZVG)
Auch die Eröffnung des RTC Seedorf mit dem Pfarrer, der die Halle segnete, verpasste Gregor Hauser nicht. Foto: (ZVG)
Tennis war aber nicht das Einzige, was ihn interessierte. Nach dem Kollegium in Altdorf studierte er 1992 drei Jahre Elektrotechnik, schloss das Studium aber nicht ab. Stattdessen widmete er sich dem Studium zum Sekundarstufenlehrer, absolvierte die Tennis-Trainerausbildung und gab nebenbei noch Tennisstunden. Unter anderem trainierte er Carmen Weder (Schattdorf, ehemalig Carmen Betschart), die Juniorinnen-Schweizermeisterin und Vizeschweizermeisterin bei den Damen wurde. Auch absolvierte er die Diplomtrainerausbildung bei Swiss Olympic, welche er im Jahr 2000 abschloss, und war J+S-Experte. Sechs Jahre unterrichtete er in Bülach nach seinem abgeschlossenen Studium als Sekundarstufenlehrer und coachte von 2002 bis 2006 zeitgleich die Nationalliga A in Wollerau. Durch diesen Job öffneten sich für ihn immer mehr Tore, und er durfte ab 2006 im Tenniszentrum Horgen die Tennisschule führen und arbeitete weitere 13 Jahre in einem 50-Prozent-Pensum als Sekundarstufenlehrer in Horgen.
Organisation aller Schweizer Turniere
In der Zwischenzeit bekam Gregor Hauser mit seiner Frau Lara Nachwuchs, zwei Mädchen (Eva, zehn Jahre, und Chiara, neun Jahre), und zog mit seiner Familie an seinen jetzigen Wohnort Obfelden im Kanton Zürich. 2013 erhielt er zudem die Möglichkeit, beim Verband Swiss Tennis die Tennislehrerausbildung zu leiten. Seit vergangenem Sommer ist er nun mit einem Vollzeitpensum bei Swiss Tennis angestellt und hat die Leitung Breitensport inne. In dieser Funktion leitet er die Abteilung, die für die Organisation aller Schweizer Turniere zuständig ist, darunter die Junioren- und Senioren-Schweizermeisterschaften sowie jene der Aktiven. Auch Teil seines Aufgabengebiets ist die Administration des Interclubs, das sind ungefähr 110 000 Spiele pro Saison. Dort macht er die Gruppeneinteilung, bereitet die Auslosung vor, fasst die Resultate zusammen, erstellt Reglemente und berechnet die Klassierung. Zudem kümmert er sich um über 4000 Teams, die im Interclub teilnehmen, um 3900 offizielle Turniere und alle nationalen Meisterschaften. Seine Abteilung berechnet aus über 320 000 gespielten Matches die individuelle Klassierung für die zirka 51 500 Lizenzierten. Auch das Kids-Tennisprogramm gehört zu den Aufgaben seiner Abteilung.
Doppel ja, aber im kleinen Feld
Nebst der Arbeit und der Familie kommt er heute trotzdem noch dazu, selber Sport zu treiben. Er ist gerne in der Natur, geht in seiner Freizeit Ski fahren, schwimmen, Velo fahren und spielt Badminton. Beim TC Säuliamt in Affoltern am Albis spielt er hobbymässig Tennis und macht auch im Interclub mit. «Mit meinen zwei Kindern und meiner Frau gibt es ab und zu auch ein Doppel – aber im kleinen Feld», sagt Gregor Hauser. Also sind seine Kinder auch mit dem «Tennisvirus» infiziert? «Die Kinder spielen gerne Tennis, sind aber bei Weitem nicht so angefressen, wie ich es früher war», meint er. Und seine Frau? Sie, die Juristin ist und aus der Ukraine stammt, habe bei ihrem Umzug in die Schweiz erst mal viel «Schweizerisches» lernen müssen, erklärt er schmunzelnd. «Dazu gehörte das Tennisspielen, das Jassen und das Skifahren auf dem Ratzi.» Die ganze Familie besucht auch gerne Tennis-Grossanlässe. So waren die Kinder schon im Kinderwagen bei den Grand-Slam-Turnieren Wimbledon und «Roland Garros» dabei.
Obwohl der Urner 20 Jahre in der Stadt Zürich gelebt hat, fühlt er sich auch heute noch sehr mit dem Kanton Uri verbunden. «Wenn ich den Gitschen und den Urnersee sehe, dann fühle ich mich immer wieder daheim. Ich habe eine durchaus starke Beziehung zum Kanton Uri.»